Die Verbindung zum fürstlichen Haus
Vom Tag der Vereinsgründung an ist der Schützenverein Berleburg eng mit dem Fürstenhaus verbunden. Louis zu Sayn-Wittgenstein (1799-1866) war Mitbegründer des Vereins und viele Jahre Vorstandsmitglied. Um den noch jungen Verein auf die Beine zu helfen, bot Fürst Friedrich Albrecht Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1777-1851) den Platz für das Fest auf dem hoch über der Stadt gelegenen Burgfeld an, wo die Schützen auch heute noch feiern. Außerdem schenkte er dem Verein eine Vogelstange und eine Hecke aus Fichtenbäumchen rund um den Schützenplatz. Die Schützen ihrerseits trugen dem Fürsten und seinen Brüdern Franz, Carl und Christian die Ehrenmitgliedschaft an und revanchierten sich, indem jährlich vor dem Beginn des Vogelschießens durch den Hauptmann ein Schuss zu "Ehren unseren guten edlen Fürsten" abgegeben wurde. Bereits im dritten Jahr des Vereinsbestehens wurde ein Mitglied des Hauses zu Sayn-Wittgenstein Schützenkönigin: Gräfin Emma Friederike zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein. Ihr folgte 1859 Prinzessin Louise zu Sayn-Wittgenstein Berleburg, eine Schwester des Fürsten Albrecht. Im Jahr 1934 holte Andreas Graf von Korff, ein Freund des Hauses, den Vogel von der Stange. Eine besondere Note erhielt das Jubiläumsfest 1938 durch den Schützenkönig: Fürst Gustav Albrecht. Sein Sohn, Prinz Richard, setzte diese Familientradition 25 Jahre später fort. Auch dessen Gattin, die dänische Königstochter Prinzessin Benedikte, feierte im Jahr 1975 gemeinsam mit Baron Werner von Schwerin das Fest in der ersten Reihe.
Mit dem Besuch von Königin Ingrid von Dänemark und Königin Annemarie von Griechenland im Jahr 1967 hatte das Schützenfest einen unbestrittenen Höhepunkt.
Besondere Verdienste erwarb sich I.D. Fürstin Margareta zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, die für ihren im Krieg vermissten Gatten S.D. Fürst Gustav Albrecht, die Beziehungen zum Schützenverein pflegte und bisher einziges weibliches Ehrenmitglied des Vereins war. Sie verstarb am 25. August 2005 im Alter von 96 Jahren. Der Verein gedachte in einem Nachruf ihrer besonderen Verdienste und führte den Trauerzug von der Stadtkirche bis zum Friedhof an.
Die Verbindung zum fürstlichen Haus besteht bis heute uneingeschränkt weiter. Sie lebt von ihren wechselseitigen Beziehungen. Entscheidend war und wird es sein, dass beide Seiten die Möglichkeiten gegenseitiger Unterstützung nutzen.